Die Gastroskopie ist eine bildgebende Untersuchung des Magens. Diese wird durchgeführt, wenn das Pferd Anzeichen auf Magenproblematiken aufweist.

Beispiele dafür sind:

  • wiederkehrende Koliken
  • Unrittigkeit
  • Zähneknirschen
  • vermehrtes Gähnen und Aufstoßen
  • schlechter Allgemein- oder Entwicklungszustand
  • schlechtes Fressverhalten

Diese Anzeichen müssen nicht eindeutig der Grund für Magenprobleme sein, können jedoch auf diese hinweisen.

Gründe für Magenprobleme:

  • Fehler bei der Fütterung
  • Stress
  • Fehler bei der Haltung
  • Krankheiten

Wenn bei einem Pferd eine Gastroskopie durchgeführt wird, muss es ab dem Vorabend hungern, damit man den Magen vollständig beurteilen kann.

Bei der Untersuchung, die unter Sedation durchgeführt wird, wird ein 320cm langes, flexibles Endoskop durch den unteren Nasengang eingeführt. Das Endoskop wird bis hinter den Kehlkopf vorgeschoben, nach dem Kehlkopf gelangt man über die Speiseröhre in den Magen. Dieser wird dann vollständig begutachtet, inklusive dem Magenausgang (Pylorus) und dem ersten Abschnitt des Zwölffingerdarms (Duodenum), wobei Folgendes diagnostiziert werden kann:

  • Magengeschwüre
  • Magenentleerungsstörung
  • Tumore
  • Magendasseln (Parasiten)

Nach der Gastroskopie darf sich das Pferd in der Box von der Sedation erholen und wird sobald es wieder wach ist langsam angefüttert (mit Heucobs, getreidefreiem Mash und Heu).

Um Magenprobleme vorzubeugen, sollte dem Pferd regelmäßiger Zugang zu Raufutter ermöglicht und Fresspausen von über vier Stunden vermieden werden. Bei dem Kraftfutter sollte darauf geachtet werden, Futter zu verwenden, bei dem auf leichtverdauliche Kohlenhydrate (Hafer, Mais, Gerste) verzichtet wird, da diese die Säurebildung im Magen fördern.

Das Pferd sollte sich des Weiteren ausreichend bewegen, jedoch beim Training auch nicht überfordert werden. Auslauf auf dem Paddock oder der Koppel kann dem Pferd ermöglichen sich eigenständig zu bewegen, was sich auch positiv auf das Training auswirken kann.

Sollten Probleme oder Stressquellen im Stall vorliegen oder das Pferd sich mit seinen Stallkameraden nicht verstehen, sollte über einen Stallwechsel nachgedacht werden. Ist das Pferd allgemein anfällig für Stress, kann in besonders stressigen Situationen (Turnier, Stallwechsel, Herdenumstellung), nach Absprache mit einem/einer Tierarzt/-ärztin gegebenenfalls Magenschutz vorbeugend gegeben werden.