Kolikchirurgie

 

Bei einigen Arten von Kolik ist eine konservative Therapie nicht erfolgversprechend, sodass eine chirurgische Intervention erforderlich wird. Hierzu zählen unter anderem Drehungen des Dick- oder Dünndarmes, Strangulationen des Dünndarmes oder hochgradige Aufgasungen und Verstopfungen, die auf konservative Therapieversuche nicht ansprechen.

Für die Operation erhält das Pferd einen Venenkatheter für die Verabreichung von Medikamenten und Infusionen. Das Pferd wird bereits vor dem Eingriff mit Schmerzmitteln, sowie Antibiotika versorgt. Die Kolik-Operation erfolgt am narkotisierten, in Rückenlage gelagerten Pferd. Durch eine moderne Narkosesteuerung und –überwachung ist die Narkose, auch bei Risikopatienten, inzwischen als sehr sicher anzusehen. Während der Operation werden alle Darmanteile, sowie die übrigen Bauchhöhlenorgane untersucht. Je nach Art der Kolik wird der Darm wieder in seine korrekte Position verbracht, Gas oder angeschopptes Futter entfernt oder, in selteneren Fällen, Darmanteile herausgenommen.

Nach Ende der Operation wird das Pferd in eine gepolsterte Aufwachbox verbracht, um das Verletzungsrisiko in der Aufstehphase zu minimieren. Die ersten Tage nach der Operation wird das Pferd engmaschig überwacht und erhält eine intensive Betreuung. Kurze Spaziergänge an der Hand sind bereits 1-2 Tage nach der Operation wieder möglich. Nach 10 Tagen werden die Fäden der Bauchnaht entfernt, sodass der Patient in der Regel nach Hause entlassen werden kann, wo er zunächst kontrolliert an der Hand Schritt geführt werden sollte. Nach vier Wochen erfolgt eine Ultraschallkontrolle der Bauchnaht, um sicherzustellen, dass die Heilung erwartungsgemäß voranschreitet.

Etwa 2 Monate nach der Operation kann das Pferd langsam wieder ins Training genommen werden. Nach 3 Monaten hat die Bauchnaht ihre volle Stabilität erreicht, sodass auch Springen, Turniervorstellung etc. wieder wie vor dem Eingriff möglich sind.

 

Da die Kosten für eine Kolikoperation nicht unerheblich sind, empfehlen wir eine OP-Kostenversicherung für Ihr Pferd abzuschließen. Hierdurch wird ein Großteil der Kosten für Operation und nachfolgenden Klinikaufenthalt abgedeckt und Sie können im Ernstfall, der in der Regel unvermittelt auftritt und für Sie als Pferdebesitzer ohnehin eine Stresssituation darstellt, völlig unabhängig von finanziellen Aspekten entscheiden, ob eine Operation für Ihr Pferd in Frage kommt oder nicht. Für Fragen diesbezüglich stehen wir gern jederzeit zur Verfügung.